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Angela Merkel: „Ökologie und Ökonomie müssen zusammen gedacht werden.“
Umweltschutz und Wirtschaftsförderung zusammendenken – das war die Botschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Petersberger Klimadialog. Beim Ankurbeln der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie müsse der Umweltschutz immer schon mitgedacht werden. Die Bundeskanzlerin wirbt ausdrücklich für mehr internationale Zusammenarbeit und für ökologische Anreize für Investoren.
Wirtschaftsförderung mit Umweltaspekten verbinden
Der diesjährige Petersberger Klimadialog war anders als alle anderen zuvor. Wegen der Corona-Pandemie fand das Treffen erstmals digital statt – Bundeskanzlerin Angela Merkel hielt ihre Rede per Video aus dem Kanzleramt. Und auch so war die Bewältigung der Coronakrise ein bestimmendes Thema. Die Kanzlerin forderte, dass Wirtschaftsförderung – gerade nach der Corona Pandemie – künftig verstärkt umweltgerecht erfolgen müsse. “Wir dürfen bei möglichen Konjunkturprogrammen nicht am Klimaschutz sparen und müssen in zukunftsfähige Technologien investieren.” Innovationen und klimafreundliches Wirtschaften gehörten zusammen.
Komplette Rede von Bundeskanzlerin Merkel im Rahmen des XI. Petersberger Klimadialogs um Nachlesen.
„Der marktwirtschaftliche Anreiz“ bleibe dabei unverändert wichtig. Gerade für Inverstoren muss sich die Berücksichtigung von Umweltaspekten lohnen. „Wir brauchen einen Finanzmarkt, der Kapital für klimafreundliche Investitionen bereitstellt“, so die Bundeskanzlerin. Private Investoren und Regierungen müssten dabei zusammenarbeiten. „Ökologie und Ökonomie müssen zusammen gedacht werden.“
Neue wirtschaftliche Chancen durch Green Deal
Die Welt brauche beim Klimaschutz eine globale Langfriststrategie bis 2050, forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Klimadialog. Dabei solle man dem Green Deal der EU folgen, um bis 2030 eine Treibhausgas-Minderung von 50 bis 55 Prozent zu erreichen. Deutschland leistet dafür seinen Beitrag: Das Klimapaket, das gerade umgesetzt wird, ist am 55-Prozent-Ziel bis 2030 ausgerichtet.
„Ich begrüße die Ausweitung des CO2 Handels“, so die Kanzlerin. In Deutschland fielen auch Verkehrs- und Wärmeemissionen darunter. Merkel machte noch einmal deutlich: Deutschland wird bis 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen. Energie solle vermehrt aus Sonne und Wind kommen. „Das bedeutet für viele Bereiche einen tiefgreifenden Wandel.“ Den müsse man ernst nehmen. Der Wandel werde aber auch neue Chancen eröffnen, die man nutzen könne und werde.
Nach Corona nicht am Klimaschutz sparen
Merkel machte auch deutlich: Nach Corona darf es keinen Verteilungsstreit geben. „Wir müssen deutlich machen, dass wir nicht am Klimaschutz sparen.“ Man müsse national und international denken. „Wir stellen dieses Jahr 4 Milliarden Euro für internationalen Klimaschutz bereit“, betont Merkel. Sie appelliert: „Jeder in der Welt muss seinen Beitrag leisten. Wir müssen weg von fossiler Energie.“
Lebensräume und Artenvielfalt schützen
Genauso wichtig sei der Einsatz für den Erhalt von natürlichen Lebensräumen und Artenschutz, so Merkel: Die Reduzierung der Artenvielfalt habe deutliche Auswirkungen auf die Menschheit. Und auch hier schwang das Thema Corona mit: Durch schrumpfende Lebensräume gebe es eine Zunahme von Infektionsketten über Tiere auf den Menschen. In den letzten Jahren fanden 60 Prozent der Viren auf diese Weise ihren Weg zu uns. Deshalb fordert Merkel: Bis zum kommenden Jahr „brauchen wir einen neuen Rahmen für den Schutz der Artenvielfalt“.
Merkel fordert abschließend alle Verantwortlichen auf, dass sie „national konsequent handeln und international gemeinsam handeln.“ Die Welt brauche „ein Signal, dass Klimaschutz und Biodiversität von allergrößter Bedeutung sind“, gerade auch in Zeiten von Corona.