750 Millionen Euro für Corona-Impfstoff aus Deutschland
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Die Bundesregierung fördert die Forschung und Entwicklung eines Corona-Impfstoffes in Deutschland mit zusätzlich 750 Millionen Euro. „Wir wollen dazu beitragen, dass unserer Bevölkerung und der Welt rasch ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht“, erklärt dazu Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Das nationale Förderprogramm ergänzt die bisher schon laufende internationale Beteiligung.
„Da in der aktuellen Ausnahmesituation die Zeit besonders drängt, müssen wir alle Kräfte mobilisieren“, betont Karliczek. Klar ist: „Ein Impfstoff ist der Schlüssel für eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Normalisierung.“ In Deutschland können sich alle Firmen um die Forschungsgelder bewerben.
Im Mittelpunkt steht alles, was die Entwicklung und Herstellung eines Impfstoffs beschleunigt: „Mit dem Sonderprogramm wollen wir die Studienkapazitäten für aussichtsreiche Impfstoffkandidaten ausweiten, damit so viele Menschen wie möglich an solchen Studien teilnehmen können.“ Gleichzeitig betont Karliczek ausdrücklich: „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit. Was beschleunigt werden kann, wird unterstützt. Bei der Sicherheit kann und wird es jedoch keine Kompromisse geben.“
Für die weitere Forschung zu einem Corona-Impfstoff gelten folgende Grundsätze:
- Studien sollen für schnellere Fortschritte von Beginn an mit einer größeren Zahl von Testpersonen (Probanden) laufen.
- Zielgruppen – z. B. Ärzte, Krankenschwestern oder Pflegepersonal – und Risikogruppen – z. B. Ältere – sollen „nur auf freiwilliger Basis“, so Karliczek, frühzeitig in die Gruppe der Testpersonen (Probanden) einbezogen werden.
- Es sollen frühzeitig zusätzliche freie Kapazitäten zur Produktion eines Impfstoffs geschaffen werden. Zunächst für die notwendige Menge, um umfassende Studien durchführen zu können. Danach zur Produktion des Serums.
„Wir nehmen daher mit dem heute beschlossenen Sonderprogramm auch bereits während der Entwicklung die Herstellung in den Blick“, erklärt Karliczek und betont gegenüber der Presse: „Sobald ein Impfstoff gefunden und zugelassen ist, muss die Produktion hierzulande ebenso wie weltweit rasch und in großem Umfang starten können.“
Erwartet wird ein Impfstoff frühestens Mitte 2021. Selbst dieser Termin ist nur aufgrund schneller und weltweit umfassender Zusammenarbeit möglich. Das wäre immer noch ein Impfstoff in Rekordzeit. In der Regel dauert es von Entwicklung über Tests bis zur Massenproduktion gut 10 bis 15 Jahre.
Weitere Hintergründe:
- Für internationale Forschung sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen der Geberkonferenz bereits 525 Millionen Euro aus Deutschland zu. Davon gehen allein 230 Millionen Euro für eine internationale Impfstoff-Forschung an die CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations).
- Die WHO zählt bisher mehr als 100 Forschungsprojekte zu einem Corona-Impfstoff.
- Ca. 10 Forschungsprojekte haben eine klinische Studie mit Testpersonen (Probanden) gestartet. Dazu ist festzustellen: Es ist davon auszugehen, dass nur wenige Seren gegen Corona umfassend schützen. Je mehr Studien laufen, desto höher ist die Chance auf den einen Treffer.