Bund kauft neues Antikörper-Mittel
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Die Bundesregierung hat für Deutschland ein neues Corona-Medikament auf Antikörper-Basis gekauft. „Ab nächster Woche werden die monoklonalen Antikörper in Deutschland als erstem Land in der EU eingesetzt“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn der „Bild am Sonntag“. Der Bund hat 200.000 Dosen für 400 Millionen Euro eingekauft, die Arzneimittel sollen in den kommenden Wochen nach und nach spezialisierten Krankenhäusern kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Milderer Verlauf bei Risikopatienten
Die Behandlung mit diesen Antikörpern soll erwachsenen Patienten mit milden oder moderaten Symptomen und einem Risiko für schwere Verläufe zugutekommen. „Sie wirken wie eine passive Impfung. Die Gabe dieser Antikörper kann Risikopatienten in der Frühphase helfen, dass ein schwerer Verlauf verhindert wird“, erklärte Spahn. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums erfolgt eine Anwendung nach individueller Nutzen-Risiko-Abschätzung der behandelnden Ärzte.
Medikament verhindert Vermehrung im Körper
Monoklonale Antikörper werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. „Monoklonal“ bedeutet, dass die eingesetzten Antikörper alle gleich sind und das Virus an einem fest definierten Ziel angreifen. Der Wirkstoff des Medikaments REGN-COV2 ist eine Kombination aus zwei speziell entwickelten Antikörpern, die sich an das sogenannte Spike-Protein des Coronavirus binden und so dessen Struktur deformieren können. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass das Coronavirus menschliche Zellen angreifen und sich vermehren kann.