Jens Spahn: kontrovers diskutieren, gemeinsam handeln
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„Es braucht eine kontroverse Debatte. Die Frage ist, wie wir diskutieren.“ Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert im Heute Journal zu einer offenen und fairen Debatte auf, an deren Ende aber eine gemeinsame Haltung stehen muss. „Es braucht das Mittun aller.“
„Wir wollen einander achten in der kontroversen Debatte. Und wir wollen aufeinander achten in dieser Pandemie“, macht Spahn deutlich. Er fordert ein „Wir-Gefühl“, den Respekt voreinander und füreinander: „Es geht nicht um staatliche Auflagen und Beschränkungen“, betont er. „Es geht darum, dass die Bürger weiter auch sich schützen wollen, andere schützen wollen, aufeinander achten wollen.“
Spahn: „herleiten, erklären und erläutern“
Es gebe eine „berechtigte Debatte“ über die Folgen der Einschränkungen, sagt Spahn. Wirtschaftliche oder gesundheitliche Folgen, Arbeitslosigkeit und Existenzangst könne man nicht ohne Diskussion zur Seite fegen. Eine „kontroverse Debatte“ gehöre in einem freiheitlichen Land dazu: „Es ist das stete Ringen um die Balance von Gesundheitsschutz, öffentlichem Leben und wirtschaftlichem Leben.“
Die Frage sei, wie man diese Debatte führe. „Die Debatte wird immer polarisierter“, stellt Spahn fest. Der Umgang damit sei schwierig. Er fordert, die öffentliche Debatte so zu führen, dass „wir einander in der Kontroverse achten und zusammenbleiben“. Dagegen versuchten andere, diese Diskussion für eigene Ziele zu missbrauchen, „zu spalten, ihr Süppchen zu kochen und alle auseinander zu treiben“.
Angesichts dessen sei es sehr wichtig, „dass wir noch besser herleiten, dass wir erklären und erläutern, warum wir was tun.“ Am Ende könne man Corona nur überwinden, wenn man als Gesellschaft zusammenhält. Das könne nicht allein durch Zwang und Vorschriften gelingen. „Es muss am Ende den Willen geben, aufeinander zu achten, aufeinander acht zu geben, Abstand zueinander zu halten, Hygiene-Regeln einzuhalten.“
Spahn: „Wir sind noch mittendrin. Es ist noch nicht vorbei.“
Der aktuelle Stand ist ein Zwischenstand, betont Spahn. „Wir können stolz sein auf das gemeinsam Erreichte, dass wir eine Überforderung des Gesundheitssystems vermieden haben, dass wir die Zahlen runter gebracht haben – aber, jetzt geht es darum, dieses Erreichte auch zu sichern.“ In den Landkreisen müssen die Infektionszahlen dazu überwacht und unter Kontrolle gehalten werden, so Spahn. „Wir brauchen das beherzte Vorgehen vor Ort – sofort, zügig und konsequent.“