Bund und Länder verlängern Lockdown. Aber: Ruhephase über Ostern zurückgenommen.
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Update: Dieser Artikel wurde nach einer Sondersitzung der Ministerpräsidenten von CDU, CSU, SPD, Grüne und Linke mit der Bundeskanzlerin am 24. März überarbeitet. Die ursprünglich geplante Ruhephase über Ostern wurde zurückgenommen. Alle weiteren Beschlüsse vom 22. März behalten ihre Gültigkeit.
Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen müssen sich die Menschen in Deutschland auf eine grundsätzliche Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April einstellen. Die Anfang März beschlossene „Notbremse” ab einer Inzidenz von 100 pro 100.000 Einwohner soll „konsequent umgesetzt werden“. Das machen Bund und Länder in ihrem Beschluss klar.
Treffen und Familienfeiern vermeiden
Über die Oster-Feiertage gelten verschärfte Maßnahmen. Treffen in größerem Freundes- und Familienkreis sollen vermieden werden. Hier finden die meisten Infektionen statt. Reisen im Inland sowie Reisen ins Ausland sollen nicht erfolgen, um die Verbreitung des Virus nicht zu fördern. Die zunächst vom 1. bis 5. April vorgesehene Osterruhe mit weitgehender Schließung von Geschäften sowie Einstellung von Produktion und Dienstleistungen wurde in einer Folgekonferenz am 24. März neu bewertet und zurückgezogen.
Merkel: Beschluss der Osterruhe war ein Fehler
"Die Idee eines Oster-Shutdowns war mit bester Absicht entworfen worden", erklärte Angela Merkel zur Rücknahme der Osterruhe. Man wollte die 3. Welle bremsen und umkehren. „Dennoch war die Idee der Osterruhe ein Fehler. Sie hatte ihre guten Gründe, war aber in der Kürze der Zeit nicht gut genug umsetzbar.“ Grundsätzlich ging es unter anderem um Fragen der Lohnfortzahlung bis zur Lage in Geschäften und Betrieben. Diese Fragen „können in der Kürze der Zeit nicht so gelöst werden, wie es nötig wäre“. Die Bundeskanzlerin bekennt: „Ein Fehler muss als Fehler benannt werden. Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler. Denn am Ende trage ich alleine die Verantwortung, qua Amt ist das so.“
Erleichterungen durch Impfungen
Die Konferenz machte gleichzeitig deutlich: Die Impfungen werden zunehmend beschleunigt. „Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Impfstoffen werden die Impfungen von Woche zu Woche mehr Dynamik aufnehmen", heißt es im Beschluss. Bis zum Sommer sollen wir alle ein Impfangebot erhalten. „Je mehr Menschen geimpft sind, desto schlechter kann das Virus sich verbreiten.“ Damit sind auch nachhaltige Erleichterungen mittlerweile in Reichweite. Für die Ministerpräsidenten aus CDU, CSU, SPD, Grüne und Linke heißt das: „Eine strenge Eindämmung des Infektionsgeschehens in den nächsten Wochen führt somit zu einer früheren Rückkehr zur Normalität und zu insgesamt kürzeren Beschränkungen. Sie ist damit aus gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen geboten."
Am 12. April wollen Bund und Länder zu neuen Beratungen zusammentreffen.
Hier finden Sie den Beschluss von Bund und Ländern (Stand 24.3.).
- Die geltenden Beschlüsse vom 3. März 2021 werden bis zum 18. April 2021 verlängert.
- Die Notbremse soll konsequent umgesetzt werden. Steigt die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner an drei aufeinander folgenden Tagen in einem Bundesland oder einer Region auf über 100, treten ab dem zweiten darauffolgenden Werktag die Regeln wieder in Kraft, die bis zum 7. März 2021 gegolten haben.
- Neue Maßnahmen: Für Landkreise mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 können folgende weitergehende Schritte gelten:
- Tragepflicht medizinischer Masken von Mitfahrern auch im privaten PKW, soweit diese nicht dem Hausstand des Fahrers angehören
- Tagesaktuelle Schnelltests als weitergehende Verpflichtung in Bereichen, in denen das Einhalten von Abstandsregeln und konsequentes Maskentragung erschwert sind
- Ausgangsbeschränkungen
- verschärfte Kontaktbeschränkungen
- #Bürgertests: Die eingesetzte Taskforce für Testlogistik hat sichergestellt, dass alle Länder für die Monate März und April mit ausreichend Schnell- und Selbsttests versorgt sind. Flächendeckende Tests in Schulen und Kitas werden von den Ländern weiter ausgebaut.
- #WirtschaftTestet: Durch eine Selbstverpflichtung der Wirtschaftsverbände zu den Testangeboten soll sichergestellt werden, dass alle Arbeitnehmer Test-Angebote erhalten. Die Tests sollen den Mitarbeitern, die nicht im Homeoffice arbeiten, mindestens einmal und bei entsprechender Verfügbarkeit zwei Mal pro Woche angeboten und auch bescheinigt werden.
- Reisen: Bund und Länder appellieren weiterhin eindringlich an alle, auf nicht zwingend notwendige Reisen zu verzichten. Test- und Quarantäneverpflichtung für aus dem Ausland Einreisende bestehen weiterhin.